Session # 17
Heute nur in aller Kürze, liebes Tagebuch.
Wir stehen dem vermeintlichen Praetor gegenüber, der sich aber in ein furchteinflößendes,
mächtiges Monster verwandelt hat. Cyrill berichtet von einem Gestaltwandler, der zu seinen
Zeiten lebte und ebenfalls Tentakel hatte. Leben die so lange?
Wie es aussieht bleiben wir und bekämpfen das Ding. Janus sammelt die anderen Geweihten
um sich, was hoffentlich unsere Schlagkraft noch einmal erhöht. Ansonsten stehen sie zwischen
mir und dem Ding, das soll mir Recht sein. Nakila und Fey verlassen wortlos den Raum und
Lafadiel wendet sich ebenfalls zum Gehen, sagt uns wie sinnlos das Unterfangen sei. Ich
bekomme sie gerade noch am Arm zu fassen und überzeuge sie bei uns zu bleiben.
Der Kampf wird schlimmer als ich erwartet habe. Meine Illusionszauber bringen hier rein gar
nichts, sodass ich mal wieder aufs Anfeuern beschränkt bin, genug Licht ist vorhanden.
Eigentlich dachte ich, ich hätte in den vergangenen Wochen mit all den Dämonen, Orks, Hexen
und verrückten Magiern schon so ziemlich alles gesehen … aber das hier ist wieder was Neues.
Während der Kampf noch relativ konventionell beginnt, läuft das grausame Wesen irgendwann
an der Decke entang und zaubert einen Duplicatus, so scheint mir. Jedenfalls sind jetzt drei von
ihnen zu sehen. Ich strenge mich an und erkenne plötzlich, welches das Original ist. Einem
Geistesblitz folgend werfe ich meinen Stab in die Luft und lasse ihn um das Original kreisen,
sodass die anderen Wissen wohin sie schießen oder schlagen müssen.
Die Freude über meine Aktion ist nur von kurzer Dauer. Plötzlich wird es schwarz, also wirklich
schwarz, sodass ich die eigene Hand vor Augen nicht mehr sehe und mir fährt der Schrecken
meines Lebens durch die Knochen als ich spüre wie Tentakel mich umfassen. Die Dunkelheit
verhält sich wie Garalors Launen: So schnell sie gekommen ist, so schnell geht sie auch wieder.
Und was ich im zurückkehrenden Licht sehe überbietet den Weltrekord fürs Erschrecken, der
eben aufgestellt wurde, direkt wieder.
Ich stehe mir selbst gegenüber.
Dieses vermaledeite Monster gibt sich als ich aus bei Mokoschka. Ist das Ding denn von allen
guten Geistern verlassen? Von allen hier Anwesenden sucht es sich mich aus?
Ich sage etwas Schlaues, damit die anderen wissen, dass ich der Echte bin … vielleicht war es
auch nicht ganz so schlau und ich sagte so was wie: “Ich bin der Echte, dass da ist der
Doppelgänger.” während ich auf mein Gegenüber zeigte.
Aber woher weiß ich eigentlich, dass ich der Echte bin? Vielleicht klonte der Gestaltwandler
auch mein Hirn und jetzt denke ich exakt das selbe, also ich hier und ich da? Das würde zum
Beispiel erklären, warum mein Doppelgänger das Gleiche sagt und die selbe Geste macht.
So kommen wir nicht weiter, meine Eitelkeit bricht durch, es kann und darf nur einen Tancred
Sandoval geben. Und der Gestaltwandler hat ein winziges Detail vergessen zu duplizieren:
Meinen Stab. Der schwebt nämlich immer noch unter der Decke. Ich rufe ihn zu mir und somit
ist völlig klar wer hier der wahre Tancred ist.
Cyrill reagiert als erster, sticht dem unechten Tancred in die Brust. Damit ist der nächste
Weltrekord aufgestellt. Zu sehen wie ich erstochen werde, ist wahrlich kein schöner Anblick.
Schwarzer Qualm steigt aus der Wunde empor, die Tentakel brechen aus dem Körper … also
aus meinem Körper … heraus und zerreissen dabei die Form des falschen Tancred. Ich bin
total geschockt mich selbst so zu sehen und nehme nur noch am Rande wahr, wie der Kampf
danach weiter tobt.
Plötzlich wird es wieder dunkel, doch dieses mal kreischt das Monster auf. Als es wieder hell
wird, sieht man Eiskristalle auf den Kameraden, die dem Monster am Nächsten standen. Einer
der Geweihten hat eine gefühlte Ewigkeit eine Liturgie rezitiert und scheint nun fertig geworden
zu sein. Der Kampf ist damit beendet.
Barusel erzählt Janus, dass er aus Punin wegen einer Vision des Raben hergesandt wurde.
Nun, nach langer Zeit des Wartens, weiß er warum.
Er will hier bleiben und sich mit den anderen Geweihten, um den Tempel und seine Weihung zu
kümmern.
Garalor ist schwer verwundet und braucht Ruhe. Cyrill trägt ihn zum Wirtshaus. Dort legt er ihn
aufs Bett und legt ihm zwei Münzen auf die Augen. Vielleicht hilft das bei der Heilung, man weiß
es nicht. Ich lege mich jedenfalls ebenfalls hin und lege mir zwei gelbe Knöpfe auf die Augen
und schlafe augenblicklich tief und fest. Das mache ich ab jetzt öfter.
Am nächsten Morgen taucht Borojan auf und berichtet, dass Späher viele Untote im Sumpf
entdeckt hätten. Zu viele um sie zu besiegen.
Na das wollen wir doch mal sehen. Untote erscheinen mir wie ein kleines Hindernis, im
Vergleich zu den letzten Gefahren, die wir durchleben mussten.
So wie es klingt sollte eigentlich ein kaiserlicher Trupp zusammengestellt werden und
gemeinsam mit den Golgarithen Seite an Seite in den Sumpf ziehen. Doch nun soll Janus wohl
alleine dahin, um Buße zu tun oder so ein Quatsch. Damit dürfte das nächste, größere Ziel für
die gelben Knöpfe feststehen. Janus geht da nicht alleine hin! Ob es ihm passt oder nicht!
Während alle mit Heilen, Meditieren, Erholen oder Besorgungen beschäftigt sind, gerät unsere
Freundin Lafadiel in Schwierigkeiten. Scheinbar will sie andere Elben in Gareth finden, um sich
mit ihnen auszutauschen. So weit so gut.
Allerdings trifft sie einen Elben, der in einem Freudenhaus arbeitet und der nach einem kurzen
Plausch nichts mehr von ihr wissen will. Nichts ahnend folgt sie ihm und gerät in das
Etablissement und sorgt dort für Ärger. Nachdem sie nämlich rausgefunden hat, was der Elb
dort macht, will sie ihm jetzt helfen. Spitze!
Als sie wieder im Gasthaus ankommt (zwischenzeitlich dachte ich fälschlicherweise Boron hätte
Garalor zu sich geholt), erkläre ich ihr was Freudenhäuser sind und verspreche ihr den Elben
mit ihr VOR dem Freudenhaus abzupassen und dann kann sie dort mit ihm reden. Was auch
immer das bringen soll. Aber ins Freudenhaus gehe ich mit ihr sicher nicht. Am Ende kenne ich
noch jemanden.
Cyrill ist beim Schmied und mit Janus im Hesindetempel. Dort erfahren die beiden mehr über
das Schicksal von Cyrills Legion. Die gefallen Kameraden scheinen auf den Boronangern
begraben zu sein und zu Ehren seiner Legion gibt es wohl sogar einen Monolithen.
Jetzt warte ich noch ein bisschen mit Lafadiel bis wir wieder losgehen, um den Elben zu finden
und damit ist dieser Eintrag zu Ende.