Session 15 – Verwünscht Finale

Session 15 – Verwünscht Finale

Session #15 – Es kommt zusammen, was zusammengehört
Das Tentakelmonster attackiert einen der Orks. Scheinbar besteht es aus purem Hass, Boshaftigkeit und
Niedertracht. Da der ganze Wald von diesen Emotionen übersättigt zu sein scheint, denke ich mir, dass
das Wesen eine magische Manifestation dieserGefühle ist.
Also tue ich das einzig Richtige und rufe mache es wie die Saufkumpanen auf dem Heninger
Gauklerfest: Ich umarme die Person neben mir. Als ich Amalia freundschaftlich an mich drücke,
schrumpt das Wesen tatsächlich.
Doch im Rausch des Kampfes haben es unsere Kämpfer in der ersten Reihe nicht wahrgenommen und
dreschen weiter auf das Monster ein und spicken es mit Pfeilen. Cyrill verpasst ihm am Ende den letzten
Schlag.
Einigermaßen frustriert darüber, dass wir das Monster auch ohne Schlachterei in den Griff bekommen
hätten, belehre ich die anderen, dass gute Gefühle wie Zuneigung und Liebenswürdigkeit hier ebenfalls
zum Ziel geführt hätten. Aber wie ein Lehrer den niemand ernst nimmt, werde ich nicht gehört.
Die Trommeln der Orks entfernen sich langsam und wir setzen unseren Weg zum Steinkreis fort.
Tsabine muss vom Feld voller Eishauch ferngehalten werden. Scheinbar ist sie sonst immer von der
anderen Seite zum Steinkreis gekommen, wenn sie bislang nicht darin endete.
Tatsächlich ist der Prinz schon da. Eine gewaltige Erscheinung, doch niedergedrückt durch einen Mantel
aus Dunkelheit. Tsabine geht zu ihm hin und flüstert ihm etwas ins Ohr. Er lächelt und sagt ihr, dass sie
ihn befreit habe. Doch der dunkle Mantel aus Abscheulichkeit drückt weiter seine Schultern nieder.
In Anbetracht, dass gute Emotionen beim Tentakelmonster halfen, umarme ich Lafadiel und gebe ihr
einen Kuss auf die Wangen, auf dass Zuneigung die Lichtung fluten möge. Lafadiel hält das scheinbar
auch für eine gute Idee und will bei ihrem Nachbarn weiter machen, als Roban durch unsere Gruppe
sprengt und sie zur Seite schiebt.
Garalor zieht ihm die Beine weg und setzt sich auf Roban, bevor er weiteres Unheil anrichten kann.
Roban will, dass alle seiner Wünsche zurückgenommen werden, woraufhin sich der Umhang des Pinzen
in tausene kleine Partikel auflöst und auf Roban niederfährt. Garalor wird von der Wucht der Einschläge
zurückgeworfen und ein toter, ausgemergelter Roban bleibt zurück.
Der Prinz, befreit von all der Last der selbstsüchtigen Wünschen beginnt zu strahlen und verabredet sich
mit Tsabine zur nächsten Levthansnacht hier am Steinkreis.
Durch das offene Portal zurück in die Feenwelt schreitet, erscheinen zwei neue Wesen. Es sind Aldo
und die Prinzessin.
Mein Herz tut einen Sprung! Mein schusseliger, erfolgloser Knopfhändlerfreund Aldo. Wie sehr ich mir
die ganze Zeit wünschte zu wissen wie es um ihn steht seit wir ihn im Feenlandzurückgelassen haben.
Die Feen-Prinzessin und er wirken zufrieden. Als Erinnerung an uns Wiedersehen überreiche ich ihm
einen gelben Knopf. Soll auch die ganze Welt der Feen von den heldenhaften Taten unserer Gruppe
erfahren, in allen Landen und allen Sphären sollen sie das!
Für den kleinen Kobold-Boten haben wir wie versprochen die Kaukau-Kekse dabei, geben sie mit und
nachdem uns die Prinzessin gedankt hat, sehen wir ihnen dabei zu, wie sie wieder durch das Portal
verschwinden.
Um zu sehen was mit Falk geschehen ist, Tsabine wieder nach Hause zu bringen und Roban ordentlich
zu begraben (Anmerkung d. Red.: Tsabines Wunsch, nicht unserer) machen wir uns auf den Weg zur
Schmiede. Der ganze Wald hat sich zum Guten gewandelt. Fröhlich und Ausgelassen marschieren wir,
zeigen uns gegenseitig die Lichtungen und Bäume, die ihre Schwärze und düstere Ausstrahlung
verloren haben und erfreuen uns daran, dass der Wald durch unser Tun im anbrechenden Tageslicht
wieder wie ein ganz normaler Ort erscheint.
Nach einiger Zeit kommt es mir so vor als seien wir durch ein Flimmern gelaufen und als wir bei Nellas
Hütte ankommen, wird schnell klar, dass es keine Einbildung war: Laut Nella waren wir knapp ein Jahr
verschwunden. Vielen Dank ihr Feenwesen, von Physik versteht ihr wohl gar nichts, was?
Wahrscheinlich ist bei euch 2 + 2 auch 16 und 4 hoch 2 zugleich.
Hä?
Moment.
Ich werde von Nellas Bericht aus meinen Gedanken gerissen: Falk kam zu ihr, scheinbar wieder

genesen und ganz normal, wartete eine Zeit und kehrte dann wieder nach Hornbeil zurück. Der gute
Raufbold ist in Borons Hafen gefahren und Nella bittet Janus ihn in seine Gebete aufzunehmen.
Tsabine realisiert, dass sie nun ganz alleine dasteht und sich um ein Gehöft kümmern muss. Nach
einigem Reden kommen Nella und Tsabine überein, dass sie den Hof auf Vordermann bringen und sich
fortan gemeinsam darum kümmern wollen.
Am Hofe Tsabines wird Roban bei den Familiengräbern von Janus bestattet. Er hält eine kleine aber
feien Rede und segnet das Grab. Nur Tsabine und Nella wohnen bei.
Wir verabschieden uns und machen uns auf den Weg nach Hornbeil. Dort angekommen erfahren wir,
dass Falk tatsächlich zurück ist, ein Mädchen fand und eine Lehre bei seinem Vater begonnen hat. Ein
Glück hat er das nicht von Anfang an getan, sonst hätten wir kein Abenteuer erlebt.
Eine schöne Überraschung erlebt auch Nakila, die ihren Schützling wiedersieht. Er heißt Alrik
Baumstumpfer, was ein äußerst ungeschickter Name ist wie ich finde, als ob ihn sich ein paar Leute spät
abends auf die Schnelle ausgedacht hätten.
Er floh zu seiner Tante nach Hornbeil und erzählt, dass das Waisenhaus in Angbar nach Nakilas
Verschwinden von der Traviakirche übernommen worden sei.
In Hornbeil erledigen wir schnellstens unsere Geschäfte, Garalor und Amalia wollen immer noch nicht
heiraten und so kommen wir an den Punkt an dem sich entscheidet, ob wir nun wahrhaftig eine
Gemeinschaft sind oder, ob ich mir das die ganze Zeit nur gewünscht habe.
Meine neuen Sippenmitglieder enttäuschen mich nicht. Gemeinsam beschließen wir nach Gareth zu
gehen. Endlich habe ich eine neue Sippe, Mokoschka sei gepriesen.
Die Reise dauert sechs Tage bis wir vor dem Angbarer Tor stehen, doch Gareth ist so groß, dass wir am
fünften Tag schon die ersten Ausläufer erreichen. Cyrill staunt nicht schlecht, hat er Gareth doch als
kleines Pissdörfchen erlebt und Lafadiel kriegt den Mund fast nicht mehr zu vor Staunen.
Vor dem Angbarer Tor warten wir eine halbe Stunde in der Schlange, um eingelassen zu werden. Die
Blaue Keuche ist sicher seit einiger Zeit vorüber, doch kommt es mir noch voller vor als sonst.
Am Tor angekommen dursucht ein Büttel meinen Karren auf zu verzollende Ware. Dabei offenbart er,
dass die Größe einer statt nichts mit der Weite des Horizonts ihrer angestellten zu hat, als er mein
formidables Bild der sich liebenden Thorwaler Männer kommentiert. Daraufhin missachte ich für den
Rest der Durchsuchung seinen persönlichen Abstand, rücke ihm auf die Pelle wo es nur geht und freue
ich mich über den Schubser, den ich am Ende kassiere. War ihm wohl unangenehm.
Gareth ist wirklich gewaltig. Wir beschließen ihn einer Unterkunft nahe des Borontempels
unterzukommen. Dazu müssen wir durch die ganze Stadt ins Viertel Eschenroth.
Unterwegs kommen wir an einem Boronsanger in der Weststadt vorbei. Dort steht ein Golgarit wie mein
Freund Janus einer ist. Er steigt ab, grüßt ihn, die beiden kennen sich wohl von früher, und stellen mit
insgesamt 20,5 ausgetauschten Worten den Rekord für das wohl extrovertierste Gespräch zweier
Golgariten aller Zeiten auf. Leider zieht der andere dann seine Waffe.
Janus bleibt entspannt, kommt zu uns und berichtet, dass er in der Zwischenzeit für Tot erklärt wurde.
Ein Doppelgänger mit seinem Amulett muss aufgetaucht sein und hat die Ordensbrüder gegen den Turm
in der Dämonenbrache geführt. Wir erinnern uns: Janus gab in exakt diesem Turm einem Hesthod sein
Amulett, damit dieser uns passieren lässt. Ebenso gibt es wohl viele Befehle der Oberen des Ordens, die
ganz untypisch und merkwürdig seien. Vielleicht wurde der Orden Borons unterwandert?
All dem wollen wir antürlich nachgehen und kehren im Ochsen ein, einer Gaststätte mit unhöflicher
Wirtin, die voller Eifersucht auf Lafadiel blickt und ihrem Mann in der Küche eine Standpauke hält, dass
er sich bloß von der Elfe fernhalten soll.
Schlafenszeit.

 

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